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Formen von Gewalt

Es gibt viele unterschiedliche Formen von Gewalt gegen Frauen:

Sexualisierte Gewalt sind alle Handlungen mit sexuellem Bezug, die ohne Einwilligung bzw. gegen den Willen einer betroffenen Person verübt werden. Dazu gehören sexuelle Nötigung, Vergewaltigung sowie sexuelle Belästigung. Den Tätern geht es bei sexuellen Übergriffen in erster Linie um Machtausübung. Sexualität wird vom Täter als Mittel eingesetzt, um Frauen zu unterdrücken, herabzuwürdigen und um Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse aufrecht zu erhalten.

Sexuelle Belästigungen gehören für viele Frauen zum Alltag. Sie erleben sexuelle Belästigungen auf der Straße, am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Internet. Dazu gehören sexuelle Anspielungen, obszöne Bemerkungen und Gesten, unerwünschte Nachrichten mit sexuellen Inhalten, sexualisierte Berührungen oder das unerwünschte Zeigen von Pornografie.

In einer repräsentativen Studie gaben 3 von 5 Frauen in Deutschland an, mindestens eine Form von sexueller Belästigung erlebt zu haben.[1]

Körperliche Gewalt sind alle Angriffe, die dem Körper einer Person Schaden zufügen. Dazu gehören Stoßen, Schlagen, Treten, mit Gegenständen werfen, an den Haaren ziehen, Prügeln, Würgen, bis hin zu Angriffen mit Messern und anderen Waffen. Körperliche Gewalt kann zu schweren Verletzungen wie Knochenbrüchen, Schnittwunden oder Verbrennungen führen, in den schlimmsten Fällen sogar zum Tod der betroffenen Person.

Körperliche Gewalt wird häufig von Männern gegen aktuelle oder frühere Partnerinnen verübt, sie kommt aber auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten vor, zum Beispiel in Familien, in der Pflege oder in starken Abhängigkeitsverhältnissen.

Auch Männer erfahren körperliche Gewalt. Im öffentlichen Raum sind sie häufiger davon betroffen als Frauen. Auch hier sind die Täter meistens männlich.

Psychische Gewalt wird oft auch seelische oder emotionale Gewalt genannt. Dazu gehören alle Formen der emotionalen Verletzung einer Person, beispielsweise durch Drohungen, Erniedrigungen, Beleidigungen und Mobbing. Auch psychische Gewalt kommt häufig in Partnerschaften vor und geht oft mit extremer Eifersucht, sozialer Kontrolle, Besitzansprüchen und Dominanzverhalten einher. Sie wird von Beziehungspartnern benutzt, um Macht und Kontrolle auszuüben und die betroffene Person zu manipulieren. Auch in Familien und Abhängigkeitsverhältnissen kommt psychische Gewalt häufig vor. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder sind davon betroffen.

Psychische Gewalt ist für andere oft schwer zu erkennen, da sie subtil im Privaten erfolgt und keine sichtbaren Spuren hinterlässt. Auch für viele Betroffene ist es schwer, das Verhalten des Täters richtig einzuordnen. Viele Betroffene geben sich selbst die Schuld, fühlen sich wertlos und ziehen sich zurück.

[1] Vgl. BMFSFJ 2004: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94200/d0576c5a115baf675b5f75e7ab2d56b0/lebenssituation-sicherheit-und-gesundheit-von-frauen-in-deutschland-data.pdf