Kinoabend "Wege aus der Gewalt"
Ort: Thalia Kino Potsdam, Rudolph-Breitscheid-Str. 50, 14482 Potsdam
Zeit: 26.11.2024, 18 Uhr
Veranstalter*innen: Autonomes Frauenzentrum Potsdam e.V. und Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.
6.325 Fälle häuslicher Gewalt wurden im Jahr 2023 in Brandenburg laut polizeilicher Kriminalstatistik registriert. In den letzten Jahren sind die Zahlen gestiegen, ganz zu schweigen von der Dunkelziffer. Frauen und diversgeschlechtliche Menschen sind überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen, sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum. Die Statistik beschreibt ein gesellschaftliches Problem, das jedoch immer noch häufig als privates Problem begriffen wird.
Im Rahmen der 16 Aktionstage gegen Gewalt, die mit dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am 25.11. beginnen, laden das Autonome Frauenzentrum Potsdam und das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser in Kooperation mit dem Thalia Kino am 26.11. zu einem Gespräch und Filmabend unter dem diesjährigen Motto „Wege aus der Gewalt“ ein.
Einerseits wollen wir über Gewaltdynamiken, konkrete Handlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige aufklären. Andererseits sprechen wir über die gesamtgesellschaftliche Verantwortung bei der Bekämpfung von Gewalt, einschließlich der Rolle der Medien. Denn während geschlechtsspezifische Gewalt sich meistens im sozialen Umfeld der Betroffenen abspielt, ist sie durch Machtverhältnisse und Rollenbilder strukturell in der Gesellschaft verankert und kann nur auf dieser Ebene nachhaltig bekämpft werden.
Zu Beginn geben eine Mitarbeiterin des Frauenhauses des Autonomen Frauenzentrums und die Opferschutzbeauftragte der Polizeiinspektion Potsdam einen Überblick über Hilfsangebote und deren Abläufe. Mit einer Journalistin vom Projekt Genderleicht & Bildermächtig sprechen wir außerdem über die Bedeutung von sensibler und ethischer Berichterstattung über häusliche Gewalt.
Anschließend zeigen wir den Spielfilm „Morgen ist auch noch ein Tag“:
„Rom, 1946 nach der Befreiung vom Faschismus. Delia (Paola Cortellesi) ist die Frau von Ivano (Valerio Mastandrea) und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe fügt. Obendrein bessert sie die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten auf, um die Familie über Wasser zu halten. Ivano hingegen fühlt sich berechtigt, alle daran zu erinnern, wer der Ernährer ist. Nicht nur mit Worten. Körperliche und psychische Gewalt gehören für Delia zum Alltag. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der ihr den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und sich ein besseres Leben zu wünschen, nicht nur für sich selbst …“
Vor und nach dem Film bietet ein Infotisch im Foyer die Möglichkeit, sich mit den Bühnenbeteiligten und anderen Interessierten auszutauschen sowie Informationsmaterial zum Thema mitzunehmen.
*** Programm ***
17:30 Uhr | Einlass mit Infostand im Foyer
18:00 Uhr | Gesprächsrunde „Wege aus der Gewalt“ mit:
- Claudia Lang, Opferschutzbeauftragte der Polizeiinspektion Potsdam
- Christine Olderdissen, Journalistinnenbund e. V., Leiterin des Webprojekts genderleicht.de
- eine Mitarbeiterin des Potsdamer Frauenhauses
- Moderation: Laura Kapp, Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.
18:30 Uhr | Filmvorführung: „Morgen ist auch noch ein Tag“ (Italien, 2023)
20:30 Uhr | Ausklang im Foyer
Eintritt: 7,50 € (Erw.) / 6,00 € (bis 17 J.)
Tickets unter www.thalia-potsdam.de